Hochfeste
Baustähle ermöglichen als Grobblech durch Leichtbauweise eine Verringerung
der Investitions- und Betriebskosten von Mobilkranen. Die Konstruktion großer
Fahrzeuge wird durch Einsatz von Stählen hoher Streckgrenze erleichtert.
Trotz der hohen Festigkeitskennwerte verfügen diese Stähle dank fortschrittlicher
Stahlwerks-, Walz- und Wärmebehandlungstechnik über eine ausgezeichnete
Zähigkeit, günstiges Verhalten beim Kaltumformen und sehr gute Schweißeignung.
Gleichzeitig lassen sich engste Dickentoleranzen einhalten. Eine bruchmechanische
Bauteilbewertung der modernen hochfesten Grobblechstähle auf der Basis
neuartiger Sicherheitskonzepte zeigt, dass die Stähle auch bei Annahme
kritischer Beanspruchungsbedingungen ein Zähigkeitsniveau aufweisen, welches
das sichere Betreiben von geschweißten Konstruktionen in vollem Umfang
gewährleistet. Der Einsatz der hochfesten Baustähle ermöglicht
die Verwirklichung völlig neuer technischer Lösungen im Mobilkranbau
und hat zur Einführung neuer moderner Krane geführt.
In den hochbeanspruchten Stahlkonstruktionen des Mobilkranbaus hat das Eigengewicht
der Konstruktion einen wesentlichen Einfluss auf die Nutzlast und damit auf
die Wirtschaftlichkeit der Mobilkrane. Eine Verringerung des Eigengewichts ohne
Einbuße der Tragfähigkeit, das heißt der Festigkeit und der
Bauteilsicherheit der Konstruktion, steht dabei im Vordergrund. So lässt
sich bei Zugbeanspruchung die Blechdicke um rund 60 % durch Verwendung eines
S960 gegenüber einem S355 verringern (Bild 1). Dem Wunsch nach Leichtbauweise
ist die Thyssen Krupp Stahl AG durch Bereitstellung thermomechanisch gewalzter
und vor allem wasservergüteter Baustähle mit bis zu 1100 ³ Mindeststreckgrenze
nachgekommen. Diese hochfesten Baustähle weisen trotz ihrer hohen Festigkeit
eine hervorragende Zähigkeit, ein günstiges Verhalten beim Kaltumformen
und eine gute Schweißeignung auf. Dabei finden im Mobilkranbau die Produktformen
Grobblech und daneben auch Hohlprofile Anwendung.