"Jedes Jahr ein neues Modell"

Es ist gar nicht so lange her, dass der Name Manitowoc in Europa wohl bekannt war, die Produkte hier aber doch eher ein Nischendasein fristeten. Mit dem Kauf von Potain und Grove allerdings soll sich das ändern - und zugleich kann die Manitowoc-Gruppe damit eine ausgesprochen komplette Kran-Palette anbieten. Das KM-Team sprach mit Mike Lamb, Geschäftsführer der Deutschen Grove und von Potain Deutschland, über die Pläne des Unternehmens in Europa und selbstverständlich auch in Deutschland.

KM: Seit November letzten Jahres sind Sie neben Ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer der Deutschen Grove auch Geschäftsführer der Potain GmbH. Was waren die Hintergründe für diese Entscheidung, einen Geschäftsführer für doch sehr unterschiedliche Produkte einzusetzen?
Lamb: Die Struktur der Manitowoc Crane Group, die ja die Muttergesellschaft von Grove und Potain ist, weist drei Regionen aus, und zwar die Regionen Nord- und Südamerika, Asien/Pazifik und als dritte Region Europa/Afrika/Mittlerer Osten. Das heißt, wir haben in Lyon im ehemaligen Hauptquartier von Potain einen Executive Vice President, und zwar Herrn Jean-Yves Bouffault, der für diese gesamte Region zuständig ist. Alle Bereiche wie zum Beispiel Produktion, Vertrieb, Kundendienst und so weiter liegen in seiner Verantwortung. Wir sind also regional organisiert und berichten nicht mehr direkt an Amerika. Innerhalb dieser Region Europa/Afrika/Mittlerer Osten gibt es wieder weitere Unterregionen. Italien ist zum Beispiel eine Region für sich. Dort hat Potain ein eigenes Werk und, nebenbei bemerkt, auch eine sehr starke Marktpräsenz. Die eigene Region Italien betreut aber auch das ehemalige Jugoslavien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Malta und Lybien mit. Eine weitere Region ist Spanien/Portugal. Darüber hinaus gibt es die Region Frankreich, die ebenfalls nicht nur den französischen Markt betreut, sondern auch für Afrika und den Mittleren Osten zuständig ist. Russland soll eine Region werden, das wird gerade ausgearbeitet. Und hier von Langenfeld aus betreuen wir Deutschland, Österreich, Osteuropa und schließlich Rumänien, Bulgarien, Skandinavien, England und Benelux. Jede Region ist für alle Produkte zuständig. Das heißt, der Geschäftsführer von Potain in Italien ist in seiner Region auch für den Vertrieb der Mobilkrane und der Manitowoc-Raupenkrane zuständig. Analog dazu bin ich hier in Deutschland beziehungsweise in meiner Region für alle Produkte verantwortlich. So sieht unsere Struktur aus. Was die Standortfrage anbelangt - Potain hat ja in Walldorf in der Nähe von Frankfurt eine Niederlassung -, so haben wir uns überlegt, ob wir Walldorf in Langenfeld integrieren oder umgekehrt Langenfeld in Walldorf. Nur von der Fläche her ist Langenfeld um einiges größer und außerdem haben wir hier eine nagelneue Kfz-Werkstatt mit Gruben, Kranen, Bremsprüfständen und so weiter, was in Walldorf nicht gegeben ist. Deshalb ist aus wirtschaftlichen Gründen entschieden worden, Walldorf zu schließen und den Vertrieb hier von Langenfeld aus zu zentralisieren. Wir werden den Vertrieb für die Mobil- und die Turmdrehkrane völlig getrennt weiter führen. Der Name Potain bleibt erhalten, der Name Grove bleibt erhalten und der Name Manitowoc bleibt erhalten.
KM: Also betreiben Sie eine Mehrmarkenstrategie?
Lamb:
Ja......