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Wo Schienen fehlen, fährt Prangl

15 Mai 2023, 10:24am

Verladung auf dem Linzer ÖBB-Gelände Bahnhof Urfahr unter beengten Platzverhältnissen

Im österreichischen Linz wurde 2016 die über die Donau führende alte Eisenbahnbrücke entfernt und durch eine im Jahr 2021 neu eröffnete Straßenbrücke, jedoch ohne Schienenanschluss, ersetzt. Deshalb müssen Loks, Waggons und andere Schienenfahrzeuge mittels Schwertransport auf der Autobahnbrücke A7 über die Donau transportiert, werden. Ein leichtes Spiel für die Schwerlastexperten der Prangl GmbH. Beim Transport im engen Innenstadtgebiet hat dabei die neue »FT SERIES« Waggontransporter-Kombination von Goldhofer seine Stärken ausgespielt.

Zum Einsatz kam eine 2+4 Kombination der Goldhofer »FT SERIES« mit Schienen-Kesselbrücke

Im April 2023 musste ein Messwagen der ÖBB („Railchecker“) mit einem Gesamtgewicht von knapp 50 t vom Verschub-Bahnhof Stadthafen Linz über die Donau zum Bahnhof Urfahr in der Innenstadt von Linz verbracht werden. Bei den regelmäßig anstehenden Vermessungsarbeiten der im Inselbetrieb befindlichen Gleisstrecke kamen die erfahrenen Schwerlastexperten der Prangl GmbH zum Einsatz. Mit der neuen turmgelagerten »FT SERIES« 2+4-Kombination und spezieller Schienen-Kesselbrücke wurde der Gesamtzug mit einer Länge von 47 m und einem Gesamtgewicht von 135 t problemlos durch die nächtliche Innenstadt manövriert. Dabei konnte Prangl seine Investitionskosten deutlich reduzieren, da trotz neuer Fahrwerke die bereits im Fuhrpark befindliche Ladebrücke verwendet werden konnte. Möglich war dies aufgrund der universellen Kombinationsfähigkeit der »FT SERIES«.
Der mit speziellem Messequipment ausgestattete ÖBB-Oberbaumesswagen wurde am Folgetag in Urfahr entladen, fuhr den ca. 100 km langen Streckenabschnitt, kehrte am Nachmittag bereits wieder zurück und wurde wieder auf die Kombination aufgeladen. „Dank dem großen Achshub von gesamt 640 mm ist auch die Beladung deutlich einfacher – gerade bei der hohen Vorspannung in der Ladebrücke und dem erforderlichen Abkuppeln des Frontfahrwerks.“, so Roland Walzl, Schwer- und Sondertransportfahrer bei Prangl.

Die Kombination mit 47 m Länge und einem Gesamtgewicht von 135 t

Der wiederum nächtliche Rücktransport zum Verschub-Bahnhof begann mit einer Herausforderung: Aufgrund der enorm beengten Platzverhältnisse musste der Zug ca. 300 m im Rückwärtsgang zurücklegen. Erst dann konnte auf einer Kreuzung gewendet werden, was mithilfe des vergrößerten Lenkwinkels von max. ± 60° keine Herausforderung für das Prangl-Team darstellte. Von dort aus ging es weiter durch die Innenstadt, wobei die neuen Schwerlast-Module der »FT SERIES« auch hier wieder ihre Stärke ausspielen konnten: Bereits beim Beschaffungsprozess perfekt auf den Einsatz unter beengten Verhältnissen konfiguriert, konnten durch die niedrige Ladehöhe dank 205er-Bereifung die innerstädtischen Oberleitungen und Ampeln sowie Verkehrszeichen bei einer Gesamthöhe von 4,6 m unterfahren werden.

Höchste Präzision an den vielen Engstellen der Route

Den Abschluss bildete eine ca. 5 km lange Geisterfahrt auf der gesperrten österreichischen A7 bis zum Verschub-Bahnhof Stadthafen Linz. „Die neuen Schwerlast-Module der »FT SERIES« bieten uns die Möglichkeit, flexibel auf jede Herausforderung zu reagieren. Seien es beengte Platzverhältnisse oder die Erstellung unterschiedlicher Modul-Kombinationen: Mit der »FT SERIES« können wir uns schnell den Anforderungen anpassen.“, so Jochen Schmidt, Leiter der Schwer- und Sondertransportabteilung bei Prangl. „Der größte Vorteil der »FT SERIES« für uns ist, dass Veränderungen am Transportsystem jederzeit und unkompliziert vorgenommen werden können. Darüber hinaus ist die Kombination mit Fahrzeugen und Ladebrücken aus unserem Bestand möglich. Dadurch sind wir bestens für die Zukunft gerüstet und freuen uns auf

Der ÖBB-Messwagen hat sein Ziel am Verschub-Bahnhof Stadthafen Linz sicher erreicht.

die anstehenden Transportaufgaben.“